AUSGEWASCHENE STEINWELTEN

AUSGEWASCHENE STEINWELTEN

Wie Spinnennetze durchziehen enge Schluchten den roten Felsboden in Utah. Bei starken Gewitter füllen sich diese sonst staubtrockenen Canyons und transportieren das Wasser Richtung Colorado. Unser Guide erzählt uns von einem Vorfall, der sich vor Jahren zugetragen hat bei dem eine Gruppe Touristen in diesen Canyons von den Fluten in den Tod gerissen wurden. Er versichert uns, dass das heute nicht mehr geschehen kann, da das Wetter konstant beobachtet wird und ein entsprechendes Frühwarnsystem existiert. Das Lichtspiel der Mittagssonne die ihre Strahlen senkrecht in die tiefen Spalten schickt um den roten Stein in Brand zu setzen, bietet tolle Fotomotive. Leider sind wir in der berühmtesten und wohl auch schönsten Schlucht um die Stadt Page, dem Antelope Canyon nicht alleine und werden von unserem Führer viel zu schnell durch die Schlucht getrieben.

WANDERUNG INS HINTERLAND

Unsere Reise führt uns immer tiefer in das rote Herz von Utah. Nahe der Kleinstadt Kanab verlassen wir einmal mehr die geteerten Strassen um einige der berühmten Felsformationen dieser Gegend zu besuchen. An diesen beiden Orten sind jeweils nur 20 (!!) Besuchern pro Tag zugelassen. So will man sicherstellen, dass die zarten Formationen aus Stein das nächste Jahrtausend auch noch überdauern. Für die berühmtere der beiden Felslandschaften, der Wave, haben wir leider kein Glück im Losverfahren und gewinnen keine der 20 Bewilligungen ☹ Dafür klappt es bei der weniger bekannten, jedoch fast so schönen Coyote Buttes South.

Früh morgens machen wir uns über Holperstrassen und Sandpisten auf den Weg zum Ausgangspunkt der Wanderung. Unsere Freunde Ellen und Thomas sitzen hinten in unserer Wohnkabine und werden heftig durchgeschüttelt. Ihr Mietcamper kann auf diesen Pisten nicht mehr fahren. Die letzten 7 Kilometer geht es dann nur noch zu Fuss weiter. Wir stehen alleine auf dem sandigen Parkplatz mitten im Nirgendwo und wundern uns, wo die anderen 16 Besucher sind. Wir bleiben auch den ganzen Tag alleine… Einen Pfad gibt es hier keinen und so machen wir uns mit genügend Wasser, drei Smartphones mit GPS-Karten und einer Reserve-Batterie auf den Weg durch den Sand und das Gestrüpp. Unterwegs scheuchen wir eine Klapperschlange aus ihrem sonnigen Mittagsschlaf. Diese warnt uns mit viel Geratter, dass mit ihr nicht zu spassen ist. Wir lassen sie in Ruhe und gehen weiter. Fast geben wir schon auf und glauben, wir hätten uns verlaufen. Dann aber ändert sich die Landschaft plötzlich und wir schreiten durch eine feine und filigrane Felslandschaft aus ausgewaschenem Sandstein. Diesen Einfallsreichtum der Natur ganz alleine für uns zu haben, macht diese Wanderung zu einem besonderen Erlebnis.

STEINPILZE

Nur wenige Kilometer von der Coyote Buttes South entfernt, befindet sich mit den Toadstool Hoodoos (Fliegenpilz-Felsen) ein gänzlich anderes Highlight dieser Gegend. Wir finden uns in einer bizarren Mondlandschaft aus pilzähnlichen Türmchen wieder, die man eigentlich kaum in Worte fassen kann. Wir sind so begeistert, dass wir bis lange nach Sonnenuntergang bleiben. Im Licht des Mondes und den unzähligen Sternen des Nachthimmels wirkt diese Landschaft noch surrealer, fast schon magisch.

Nach diesen herrlichen Erlebnissen müssen wir uns leider von Ellen und Thomas verabschieden, da sie sich auf den Weg in die Südsee zu den Buckelwalen machen. Wir hingegen bleiben noch etwas in der Gegend und sind gespannt was wir noch alles entdecken.

 

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