DARWIN‘S REICH

Oct 31, 2010 | 5 comments

1000 km vom Ecuadorianischen Festland entfernt, entweder im kalten Wasser vom Humboldt- oder im warmen des Panama-Stroms, liegen die Galapagos Inseln. Zum Zeitpunkt unseres Besuch dominiert der Humboldtstrom und die Wassertemperatur beträgt kalte 19°C.

Wir entschliessen uns diese fantastische Inselwelt auf einem 14m langen, 7m breiten und 20 Jahre alten Katamaran für 8 Tage zu erkunden. Das Boot teilen wir mit 7 weiteren Gästen und 6 Crew-Mitglieder. Die Kajüte, die wir während diesen Tagen unser Zuhause nennen ist zwar etwas eng, einfach und schauklig, aber ausreichend und gemütlich.

Schnell wird klar, auf diesen Inseln stimmt etwas nicht.  Es sind die Tiere. Sie sind anders als irgendwo sonst und so benehmen sie sich auch. In den Galapagos haben sie keine Feinde und somit keine Angst. Die Vögel bauen ihre Nester mitten auf dem Pfad und weichen keinen Zentimeter zurück, egal wie nah man ihnen kommt.

Unser Leben auf dem Boot gestaltet sich angenehm. In der Nacht schaukeln wir im Schlaf langsam von Insel zu Insel und am Tag können wir diese und ihre Bewohner dann besuchen.

Da gibt es Blaufusstölpel, welche im Rausch der Liebe aufgeregt von einem blauen Füsschen auf‘s andere hin und her hüpfen, Wasser- und Landleguane, welche sich in der Sonne wärmen und Seelöwen die faul am Strand liegen.

Im Inselinneren finden wir riesige Landschildkröten. Langsam und gemächlich bewegen sich diese archaischen Riesen mit ihren schweren Panzern durchs Gras. Wir fragen uns, wozu sie diesen Panzer auf diesen friedlichen Inseln ohne Feinde überhaupt brauchen. So ein Panzer ist doch schwer und stört beim gehen. Obwohl die Schildkröten wirklich gross sind, ziehen sie vorsichtig und fauchend den Kopf ein wenn man ihnen zu nahe kommt. Ob das Fauchen eine Warnung ist oder nur Luft, die beim Einziehen des Kopfes aus dem Panzer zischt wissen wir nicht.

Die Seelöwen liegen in Gruppen am Strand. Ein paar Weibchen mit ihren Jungen werden jeweils von einem Bullen bewacht, der aufgeregt und mit kontinuierlichem Grunzen vor dem Strand auf und ab schwimmt und sein Harem bewacht. Wie anstrengend! Auf einer anderen Insel findet man den Klub der Verlierer-Seehundmännchen, welche kein Harem zusammenhalten können. Diese liegen faul am Strand und scheinen die Sonne, das Meer und das Leben in ganzen Zügen zu geniessen.

Unglaublich sind auch die Fregattvögel. Als gute Flieger aber schlechte Schwimmer leben sie davon, den Blaufusstölpeln und Pelikanen in der Luft den gefangenen Fisch streitig zumachen. Sie leben in Kolonien in denen die Männchen ihre roten Kehlsäcke zur Schau aufblasen. Dies bringt die Weibchen offensichtlich in Stimmung. Je grösser die rote Tüte desto besser. Wenn sie mit diesem aufgeblasenen Ballon durch die Luft fliegen denkt man unweigerlich an einen Airbag. Dieser wäre eigentlich eher für die Albatrosse angebracht. Obwohl sie mit ihren riesigen Schwingen perfekt durch die Lüfte gleiten sind sie beim Starten und Landen etwas schwerfällig. Beim Abflug wird erst die Windrichtung kontrolliert und dann rennt man mit offenen Flügel wagemutig in Richtung Abhang, in der Hoffnung der Aufwind wird’s schon richten.

Trotz der Kälte lassen wir uns die Unterwasserwelt nicht entgehen. Hier treffen wir auf Meeresschildkröten, Weisspitzenriffhaie und einen Schwarm von über vierzig bis zu 2m grossen Adlerrochen die anmutig wie Lebewesen aus einer anderen Welt durchs türkisblaue Wasser gleiten.

So vergeht die Zeit auf den Inseln wie im Flug und schon sind wir zurück in Quito.

Nach den herrlichen Tagen auf den Galapagos Inseln erleben wir leider einen Rückschlag. Auf der Busfahrt von Quito nach Baños wird uns die gesamte Kameraausrüstung gestohlen. Glücklicherweise ist alles versichert, die Bilder bereits auf dem Laptop gespeichert und eine rettende Fee bringt  in einigen Wochen eine neue Kamera aus der Schweiz nach Costa Rica.

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