DAS LEBEN AUF DER ÖLPLATTFORM

Jun 21, 2011 | 1 comment

Nicht dass wir die schönen Strände in Südostasien leid sind, aber die Chance ein paar Tage auf einer umgebauten Ölplattform zu verbringen scheint uns abenteuerlich und nachdem die Unterkünfte im Taucherparadies Sipadan seit ein paar Jahren geschlossen sind und als Alternativen nur sehr einfache Stelzen-Baracken oder luxuriöse und kostenintensive Wasserbungalows auf den umliegenden Inseln in Frage kommen ist unsere Entscheidung schnell gefällt.

Gespannt erblicken wir bei der Anfahrt schon von weitem den im Meer stehenden Stahl-Koloss. Auf ein Pfeifen des Boot-Captains wird ein Lift herunter gelassen auf dem wir kurze Zeit später zu unserem Zuhause für die nächsten Tage hochfahren. Auf den ersten Blick scheint auf Deck der Bohrinsel noch alles wie zu Zeiten als hier schwer gearbeitet wurde: riesige Container-Aufbauten enthalten Aufenthaltsräumen, Küche und Schlaf-Kabinen, metalerne Hockdruck-Leitungen verlaufen über Deck und überall brummen Generatoren und Stromaggregate. Erst bei genauerem hinsehen lässt sich etwas Gemütlichkeit ausmachen: Sitzgruppen mit Pflanzen stehen auf Deck und in der Mitte liegt eine Bar an der sich alle nach dem Tauchen treffen um über Spezies und Grösse der unter Wasser angetroffenen Dinge zu schwatzen.

Wir beziehen unser Quartier – eine Koje gerade genügend gross für zwei Betten, einen Schrank und ein 2m2 grosses Bad – und ehe wir uns versehen sind wir zurück auf dem Tauchdeck, fassen unser Equipment und stehen dann in voller Tauchmontur auf eben dem Lift mit dem wir die Plattform betreten haben. Auf ein Signal unseres Tauchguides senkt sich der Lift in Richtung Meer. Diesmal macht er allerdings bei der Wasseroberfläche nicht halt sondern fährt einfach weiter bis uns das Wasser zuerst um die Füsse und dann um die Hüfte schwappt. Alles was wir noch tun müssen ist die Luft aus dem Tauchjacket zu lassen und schon sind unsere Köpfe unter Wasser und wir mitten im Tauchgang…

Leider ist uns Petrus (oder ist es Poseidon?) nicht ganz hold. Ein Tag vor unserer Ankunft fegte ein Sturm über das Gebiet und hat das Meer aufgewühlt was die Sicht entsprechend eingeschränkt. Nichts desto trotz hält das Tauchen hier was es verspricht. Schon am Hausriff unter der Ölplattform gibt es viele Fischschwärme und einige Exemplare erreichen fast die Grösse von Stefan. Bei der nahe gelegenen Insel Mabul schwimmen wir auf der Suche nach Angler- und Geisterpfeifenfischen im Zick-Zack um künstlich angelegte Riffe die mit Federsternen und anderen Korallen bewachsen sind und werden mehr als fündig.

Das Highlight ist aber klar unser Tag in Sipadan. Aus Gründen des Naturschutzes erhalten nur 120 Personen pro Tag die erforderliche Genehmigung die Insel mit seinen bis zu 600 Meter tief abfallenden Steilwänden zu betauchen und entsprechend lang ist die Warteliste. Es ist die einmalige Lage dieses Eilandes inmitten des offen Meeres welche wie ein Fischmagnet wirkt und somit ideale Bedingungen für’s Tauchen liefert. Bereits um 6 Uhr in der Früh sitzen wir auf dem Speedboot und eine halbe Stunde später, pünktlich zum Sonnenaufgang, tauchen wir ab. Schon der erste Tauchgang liefert ein HAI-light nach dem anderen! Wo man hinschaut gleiten Riffhaie und grosse Schildkröten durchs Wasser und über unseren Köpfen kreisen Schwärme von Barakudas und Stachelmakrelen. Als dann auch noch 25 Büffelkopf-Papageienfische (alle grösser als 1 Meter) um uns herum schwimmen ist der Tauchgang perfekt. Das Tauchen in Sipadan macht so grossen Spass, dass wir noch weitere 4 mal am gleichen Tag die Flasche auf den Rücken schnallen und ins Nass springen.

Unglaublich wie schnell die letzten 4 Wochen in Malaysia verflogen sind – ein Land, dass wir zuerst nicht auf unserer Liste hatten und uns nun so viele Höhepunkte beschert hat: Faulenzen auf Trauminseln, Tiere im Dschungel von Borneo beobachten und zum Abschluss Tauchen mit allerhand Grossfisch in Sipadan. Unser nächstes Land wird gleichzeitig das letzte in Südostasien sein: Indonesien mit seinen Tempeln, Vulkanen und abermals farbenprächtigen Riffen wartet auf uns.

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